Magdalena, 1986/87
Eitempera und Öl auf Hartfaserplatte, 52 x 65 cm
Inv. Nr.7676
Erworben vom Künstler
Benedetto Fellin wurde
1956 in Meran als Sohn eines Künstlerehepaars geboren. Nach der Trennung
der Eltern wuchs er in Graz auf. 1972 übersiedelte er nach Wien, wo
er die Akademie der bildenden Künste besuchte, die er 1986 in der
Meisterklasse von Prof. Rudolf Hausner abschloß. Schon bald fühlte
sich B. Fellin der Wiener Schule des Phantastischen Realismus verbunden,
deren überrealistische Bilderwelt er mit eigenen, von Anfang an stark
von religiösen Fragen geprägten Vorstellungen füllte.Nach
einigen Reisen nach Indien und Tibet fand er schließlich in der buddhistischen
Lehre und deren mystischen Ausformungen seine hauptsächliche Informationsquelle.
In der akademischen Ausbildung
bei Hausner lernte er eine perfekte Maltechnik, die minutiöse Schilderung
stofflicher Qualitäten und den emailhaft glatten Farbauftrag.
Das 1988 erworbene Gemälde
„Magdalena“ ist eine sehr persönliche Interpretation des biblischen
Themas, bei der der junge Künstler die Titelfigur in eine kosmische
Umgebung stellt, die er mit symbolhaften Versatzstücken bereichert.
Einigen dieser Motive begegnet man immer wieder in Fellins Euvre, so zum
Beispiel der körperlosen, von einem Laken verhüllten Geistergestalt.
Auch die Totenköpfe, die hier auch als traditionelles Attribut der
neutestamentarischen Büßerin Maria Magdalena fungieren und in
dreifacher Ausgabe auf die Vergänglichkeit alles Seins hinweisen,
zählen zum ständigen Motivrepertoire des Malers. Die Behandlung
von religiöser Mystik einerseits und die etwas vordergründige
Darstellung gegenständlicher Sinnlichkeit sind neben seinen malerischen
Qualitäten die charakteristischen Elemente seiner Kunstausübung.